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Abrazo,
Karin & Gerhard

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Autor:
Gerhard

Geschrieben am:
17.05.2022 17:12:22

Tango-Kino in Linz

INTERTANGO - a connection for life: eine Dokumentation über Tango als interkulturelles Phänomen. Tango - eine Verführung und eine Welt, die jedem offen steht und Menschen aller Kulturen verbindet. 

Regie : Hanne WEYH

Im Moviemento-Filmbrunch am Sonntag, den 12.6.2022 um 11:45 Uhr

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Autor:
karin

Geschrieben am:
19.03.2019 21:07:14

3. und letzter Teil

Auch unbekannte Milongas stehen wieder auf dem Programm: Der Chau Che Clu liegt etwas außerhalb und ich verspreche mir vom Tanzen nicht viel, bin dann aber sehr positiv überrascht. Und Tango Bardo spielen so mitreißend, dass wir sogar 2 CDs erstehen. Reservieren ist sehr empfehlenswert - wir bekommen nur mehr Plätze im Gastgarten. Wer hier auf den Auslöser drückt, erratet Ihr nie!


Eine Nachmittags-Milonga mit den Herederos del Compás besucht Gerhard alleine und ist ebenfalls schwer begeistert.

De Cherusa, Donnerstag abends, beschert mir einen der schönsten Tanzabende des heurigen Jahres und es ist erstaunlich, wen man hier alles trifft. Unter anderen Tangogrößen (zum Beispiel El Pibe Sarandi) ist auch ein mittlerweile 90jähriger Tangostar („soy el maestro de los maestros“) zugegen, der auch wirklich von Jung und Alt begrüßt und hofiert wird. Bisher hat er mich bei unseren diversen Begegnungen in der Vergangenheit immer verschmäht, aber hier schlägt er gnadenlos zu und mutiert zum Lustgreis, der mir unmissverständlich übermittelt, dass er durchaus noch nicht zum alten Eisen zählt. Jeden Tango beendet er mit der gleichen Pose und zwingt mir sein Bein gnadenlos in den Schritt, bevor er mich auch noch nach hinten biegt, dass meine Knochen, obwohl einiges gewöhnt, deutlich hörbar knacken. Oder ist es doch sein Gebiss? Seine Umarmung ist so eng, dass er mir außerdem bei den ochos immer wieder auf den Busen grabschen kann. Nur mühsam widerstehe ich der Versuchung, mein Knie in seine Weichteile zu rammen, aber das muss leider ein allzu schöner Traum bleiben, ich will ja wieder kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit gehört auch diese Tanda der Vergangenheit an.

Ebenfalls nicht gut ist meine Erinnerung an „Sueño Porteño“ - der Altersschnitt ist sehr hoch und das Niveau niedrig. Von allen Seiten wird mir zugenickt und manche Tangueros kommen sogar direkt zu mir und sprechen mich an, obwohl diese Milonga in der Ankündigung ausdrücklich mit cabeceo wirbt. Auch Gerhard kommt dran: gegen 22 Uhr wird ein Tablett mit Pralinen gebracht, auf das sich alle Damen stürzen. Jetzt wissen wir auch warum: Das Sweety wird dem für die nächste Tanda auserkorenen Tanguero überreicht - Widerstand zwecklos.

Ausgerechnet am Weltfrauentag erleidet Gerhard einen schweren Haushaltsunfall und verbrennt sich beim Bügeln am Arm. Zitat Gerhard: fast so schlimm wie Männerschnupfen. Tja, so schnell mutiert Mann von Tangomax zu Ironman. Ein Foto davon können wir aus datenschutzrechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung stellen.

Den „Club de Tango“ findet man nicht zufällig, da er im 5. Stock untergebracht ist und keine Auslage und kein Hinweisschild hat. Auch diese versteckte Schatzkammer mit Tango-Devotionalien haben wir dem im letzten Blog empfohlenen Buch entnommen. Leider kann man sich die CDs nicht anhören und die Auswahl ist auch nicht überwältigend, aber wer Tango-Poster oder -Postkarten, Bücher zu Tango (sogar auf deutsch) oder Partituren sucht, wird fündig. Die Besitzerin ist ein Unikat und sehr bemüht. Wir staunen nicht schlecht, als wir CDs von Jürgen Schwenglenks und Werbematerial der deutschen Zeitschrift Tangodanza entdecken.



Der Weg dort hin ist gesäumt mit Jacarandas, die besonders im Frühling (= europ.. Spätherbst) mit Blüten übersät sind und ganze Straßenzüge in Blau tauchen.



Sehr beeindruckend war unser Besuch im 100 m hohen 22stöckigen Palacio Barolo, der nach nur 4jähriger Bauzeit 1923 fertiggestellt wurde und sehr viele Anleihen an Dantes „Göttlicher Komödie“ nimmt. Der Keller und das Erdgeschoss repräsentieren die Hölle, bis zum 14. Stockwerk befindet sich das Fegefeuer und dann beginnt der Himmel. Ganz oben (nur zu Fuß und über eine sehr schmale Treppe mit großer Kopf-Anhau-Gefahr erreichbar) hatte ein Leuchtfeuer die Aufgabe, Schiffe sicher aus Richtung Uruguay kommend zurückzulotsen. Noch heute wird es täglich zwischen 22.00 und 22.20 (mit einer Reichweite von 5 cuadras = Häuserblöcke) entzündet.



Herr Barolo war ein Misanthrop, der mit Strickwaren ein Vermögen machte und sich damit seinen Traum an der Avenida de Mayo erfüllte. Die ersten beiden Stockwerke waren für ihn reserviert und über einen eigenen Aufzug erreichbar, das ganze Gebäude weist 9 Lifte auf
und war zu seiner Zeit eine Sensation: rundherum waren nur 2-stöckige Häuser und der 22stöckige Koloss mit seinem bis Montevideo sichtbaren Leuchtfeuer muss sehr beeindruckend gewesen sein. 30 Jahre lang war es das höchste Gebäude Südamerikas. Wie uns unser Guide erzählt, hatten die Menschen aber auch Angst davor, weil es in der Eingangshalle mit marmornen Drachen, Schlangen und anderen Wesen der Unterwelt reich verziert ist und mit seinen dunklen Farben nicht gerade einladend wirkt.
Konzipiert wurde der aus Eisenbeton gebaute Wolkenkratzer als Bürogebäude, das Wohnen dort ist auch nicht möglich, weil es kein Warmwasser gibt.
 
Als Nationales Historisches Monument dürfen daran keine Veränderungen mehr vorgenommen werden. Der Eintritt ist mit umgerechnet 18 Euro pro Person nicht gerade günstig, aber mit der Führung (auf Englisch und Spanisch) und der abschließenden Limonade sehr empfehlenswert! Auch Abendevents mit Tangoshow oder Cellokonzert werden angeboten. In der Finsternis auf den Leuchtturm zu kraxeln, will ich mir lieber nicht vorstellen, ist aber sicher in bleibender Erinnerung, wenn man auf noch mehr Nervenkitzel steht. Auch bei Tageslicht war es für mich im völlig verglasten „Krähennest“ aufregend genug, mit dem Popo in luftigen 100 m Höhe über der Avenida de Mayo zu schweben und dem Ächzen der Aufzüge zuzuhören. Unsere Fotos dazu sind jedenfalls unter großem körperlichen Einsatz entstanden.



An unserem letzten Sonntag in Buenos Aires sind wir noch zur „Rosa Milonga“ gegangen (im El Beso ab 15 Uhr). Reservierung sehr empfehlenswert, wir bekommen gerade noch einen Tisch im Paaresektor, was meine Chancen auf Aufforderungen nicht gerade potenziert. Als sich Gerhard an der Bar platziert, wird es (auch für ihn) besser. Der Altersschnitt liegt sehr deutlich unter dem anderer Milongas.

Am Tangokleidungssektor gibt es einige neue Anbieter, mehr dazu auf Hoy Milonga. Bei Maria Jazmín wird man fündig, wenn man auf Tupfen steht. Hier haben sich anscheinend auch die Damen des Orchesters Romántica Milonguera eingedeckt. Wir kommen gerade noch rechtzeitig und haben Gott sei Dank reserviert - der Gang vor der Kassa ist bis auf die Straße hinaus gestopft voll und so überfüllt haben wir diese Milonga noch nie erlebt. Das Konzert löst zwar Begeisterungsstürme aus, aber das angenehme Tanzen ist erst gegen 3 Uhr möglich. Auch sehr viele weibliche Fans des Orchesters tragen etwas Getupftes.

Die Shows gefallen uns heuer zum Großteil ausgezeichnet, herzlich lachen mussten wir bei einer Tango-Parodie im Canning: 2 Paare, die Damen jeweils äußerst drall ausgestopft, boten köstliche Unterhaltung auf höchstem tänzerischen Niveau.



Wir waren in gut 4 Wochen jeden Abend Tanzen, manchmal zusätzlich auch am Nachmittag. Zum Drüberstreuen absolvierten wir auch einige Privatstunden und Gruppenklassen und meinen Füßen geht es, obwohl ständig in 9 cm-High-Heels, blendend. Würde es einen Fußgott geben, würde ich ihm eine ganz fette Kerze opfern. So aber vergönne ich mir weiterhin 1 x monatlich eine Fußreflexzonen-Massage - sehr gut angelegtes Geld!

Ob wir ein 12. Mal wiederkommen? Ich weiß es noch nicht, aber: